Seitenstechen kennt wohl jeder Sportler und es trübt den Spaß an der Bewegung ungemein. Meist tritt der Schmerz akut und ohne Vorwarnung auf – die Symptome sind lästige Stiche unter dem Rippenbogen. Es gibt mehrere Theorien zur Entstehung des Seitenstechens. Die Liste der Auslöser ist lang: Verringerte Durchblutung des Zwerchfells, Dehnungsschmerz an Leber und Milz durch die erhöhte Blutzirkulation im Körper, schwache Bauchmuskulatur, Training mit vollem Magen, zu hohe Belastung für das Herz-Kreislauf-System, unregelmäßige Atmung, eine verkrampfte Körperhaltung oder Kleidung, die zu eng um Brustkorb und Bauch sitzt – all das können Gründe für Seitenstechen sein.
Daher gilt auch hier die goldene Regel: Wärm Dich vor dem Training ausreichend auf. Fang immer langsam an und steigere die Trainingsintensität auf Deinen individuellen Trainingsstand entsprechend und achte auf ein regelmäßiges Training und ausreichend viel Regeneration zwischen den Einheiten.
Auf üppige Mahlzeiten direkt vor der Trainingseinheit solltest Du, vor allem, wenn du weißt, dass Du einen empfindlichen Magen hast, verzichten. So solltest Du die letzte größere Mahlzeit ca. 2 Stunden vor dem Laufen essen. Denn ein voller Magen benötigt auf jeden Fall einen gewissen Raum in der Bauchblase, der, wenn er gegen den Rippenbogen drückt, Seitenstechen begünstigen kann. Sind Magen und Darm zudem überlastet, hängen diese Organe aufgrund einfacher Schwerkraft nach unten und ziehen, da sie als Bandapparat am Zwerchfell hängen, dieses nach unten. Dies kann sehr schmerzhaft sein. Zudem können Magenschmerzen die Folge sein. Solltest Du Hunger vor dem Training verspüren, so iss eine Banane – sie ist leicht bekömmlich und liefert dennoch eine Menge wertvoller Energie, ohne den Magen zu sehr zu füllen.
Sollte Dich das Seitenstechen erwischen, so kannst Du versuchen etwas dagegen zu tun: Lauf oder geh langsam weiter, heb beim Einatmen die Arme an und lass diese beim Ausatmen mitsamt dem Oberkörper nach vorne fallen. Du kannst auch probieren beim Einatmen auf die schmerzhafte Stelle zu drücken und beim Ausatmen wieder loszulassen. Ansonsten solltest Du – auch Deinem Rücken zuliebe – die Bauchmuskulatur kräftigen und leichte Kleidung tragen.
Neueste Studien besagen übrigens, dass eine Fehlhaltung der Wirbelsäule (Hyperlordose oder -kyphose) beim Laufen das Seitenstechen begünstigt. Wer gebeugt läuft und damit den Druck auf die Bauchhöhle verstärkt, bekommt eher Seitenstechen. Auch hier kann ein Krafttraining für den Rückenstrecker helfen, um eine stabile Körpermitte aufzubauen und damit den Laufstil und die Haltung beim Joggen zu verbessern.