Joggen im Winter

Wenn man mit anderen übers Joggen im Winter redet, hört man des öfteren sowas wie: „Im Winter schaffst Du die Grundlagen für die nächste Saison“. Fakt ist: Wer im Winter sein Ausdauertraining ruhen lässt, bekommt im Frühjahr die Quittung dafür. Wer erst wieder mit dem Laufen beginnt, wenn die Vögel draußen ihre Lieder singen, läuft hinterher.

Natürlich ist Joggen bei Minusgraden nicht Jedermanns Sache. Der innere Schweinehund wächst, mit jedem Zentimeter Schnee vor der Haustür und jedem Grad, das das Thermometer weiter in den Keller humpelt, exponentiell. Einige Läufer spüren die kalte Luft in den Bronchien. Wenn das bei Dir der Fall sein sollte, versuch mit Sturmmaske oder einem Buff im Gesicht zu trainieren. Wenn Du dort trotzdem empfindlich bist und Dir schnell eine Erkältung einfängst, solltest Du bei diesen Temperaturen besser das Laufband im örtlichen Fitnessstudio nehmen oder alternativ in der Schwimmhalle trainieren und ein paar Bahnen ziehen. Wenn es jedoch irgendwie möglich ist, dann tu deinem Immunsystem etwas gutes und geh draußen Sport machen!


Ohnehin muss sich das Ausdauertraining eines Läufers nicht allein auf das Joggen beschränken. Mit dem Mountainbike durch tief verschneite Wälder fahren oder ein paar Bahnen schwimmen hält das Herz-Kreislaufsystem ebenfalls fit. Wenn Du eine Loipe in der Nähe hast, versuch Dich doch auch mal an Ski-Langlauf! Stöcke, Schuhe und Ski gibt es sogar gebraucht schon für etwa 100€.

Wer es im Winter hingegen mag draußen zu trainieren, für den gibt es an dieser Stelle ein paar Tipps von mir:

  1. Zieh Dich warm an! – Nein, das ist keine Kampfansage, sondern ein gut gemeinter Hinweis. Achte vor allem auf eine Wärmende Kopfbedeckung, bei arktischen Temperaturen auch auf Handschuhe und am Oberkörper auf den alt bewährten Zwiebel-Look. Denn: Mehrere dünne Lagen bringen mehr als eine dicke.
  2. Das Laufen muss sich nicht zwingendermaßen an einen strikten Trainingsplan halten, sondern hauptsächlich regelmäßig gemacht werden. Wenn das Wetter einen langen Lauf einfach nicht zulässt, dann versuch zumindest eine halbe Stunde Lauf-Spazieren. Das ist besser, als das Training komplett ausfallen zu lassen.
  3. Such Dir Strecken, die von Räumfahrzeugen besonders gut freigehalten werden. Ein paar Runden auf einem großen Parkplatz können eine willkommene Abwechslung von den altbekannten Gassen und Feldern sein. Vielleicht ist ja auch mal Zeit für eine ausgedehntere Session Laufschule?
  4. Tempotraining sollte im Winter eher eine Ausnahme sein. Zum einen verhindert Glätte oder kalte Luft ein wirklich schnelles Laufen, zum anderen agiert Dein Körper im Winter langsamer und das Verletzungsrisiko ist deutlich erhöht. Mach für ein paar Minuten trotzdem mal schneller, aber erwarte keine Bestleistungen. Einfach so. Ohne Uhr. Ohne Plan.
  5. Eine Wanderung mit Schneeschuhen ist ein möglicher Alternativsport im Winter. Auch damit hältst Du dich fit und kannst zudem eventuell sogar mit Partner romantisch die Landschaft genießen. Wenn Du Berge mit einbaust, wird das ganze auch gleich anstrengender!